Harry Höfer - Sein Leben
..Ich bezeichne mich als einen am 28.7.1921 in Leipzig geborenen Münsteraner, denn vom dritten Lebensjahr an bin ich Bürger dieser Stadt und habe in ihr meine gesamte schulische Ausbildung bekommen.“ So begann Harry Höfer seine Biographie.
Schon früh führte ihn sein Vater, seit 1923 erster Hornist im Symphonieorchester der Stadt Münster, ein in die Welt der Musik. Das geschah nicht nur im Hornunterricht, sondern in vielen Gesprächen mit breitestem Informationsgehalt. Nach dem Studium der Musiktheorie an der „Westfälischen Schule für Musik“ in Münster erhielt Höfer vom Direktor der Schule, Dr. R. Gress, Unterricht in Kontrapunkt.
Der Militärdienst unterbrach diese breit angelegte Ausbildung. Zunächst als Hornist im Musikkorps eingesetzt kam Höfer dann als Freiwilliger mit einer Fallschirmjägereinheit nach Russland. Dort erlebte er das Kriegsende in Gefangenschaft in Sibirien.
Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft nutzte Höfer die Möglichkeit verschiedener Engagements als Hornist, u.a. als erster Hornist im Sinfonieorchester der Stadt Remscheid. Nach Rückkehr des dortigen ersten Hornisten ging Höfer zurück nach Münster und setzte dann das Studium der Komposition bei dem Regerschüler Franz Ludwig fort. In dieser Zeit legte er auch staatliche Musiklehrerprüfungen ab, 1948 im Fach Horn und 1950 im Fach Musiktheorie. Bei Günter Bialas in Detmold vertiefte er anschließend seine kompositorischen Studien.
1962 trat Höfer als Dozent in das Lehrerkollegium der "Westfälischen Schule für Musik" in Münster ein. Nach seinem Umzug von Münster nach Appelhülsen wurde auf seine Initiative und mit seiner tatkräftigen Unterstützung dort 1967 eine Musikschule gegründet.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit unterrichtete er auch an dieser Schule Horn und gab immer wieder Impulse für deren weitere Entwicklung. Als die Staatliche Hochschule für Musik Westfalen-Lippe gegründet wurde, nahm Höfer den Ruf als Professor für Musiktheorie und Komposition und als Leiter des Fachbereichs Musiktheorie am Institut Münster an. Daneben leitete Höfer verschiedene Ensembles, so z.B. die Westfälischen Naturhornisten und das Mozartorchester in Münster.
Nach seiner Emeritierung 1986 widmete er sich vor allem der Komposition. Harry Höfer starb am 9. November 2007 in Münster. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Appelhülsen.